In Hafnerbach wird am 25. und 26. Oktober 2014 der Ruhewald Hohenegg der Öffentlichkeit präsentiert. Eine Urnenbestattung in freier Natur ist damit erstmals auch in der Region möglich. Die Initiatoren und Waldbesitzer Felix und Helga Montecuccoli haben mit der Gemeinde Hafnerbach eine Vereinbarung getroffen, die den Ruhewald Hohenegg als natürliche und würdevolle Alternative zu konventionellen Friedhöfen legitimiert.* Hier kann die Asche Verstorbener an ausgewählten Plätzen inmitten des Dunkelsteinerwalds in biologisch abbaubaren Urnen bestattet werden: an den Wurzeln eines Baumes, am Fuß eines ausgesuchten Steines oder am Wald- und Wiesenrand. Als Grabmal dient der Baum, der Stein oder die Wiesenfläche selbst. Wenn gewünscht, erinnert ein Schild mit persönlichen Daten an den Verstorbenen. Auf Grabschmuck wird verzichtet, denn die Grabpflege übernimmt allein die Natur.

* Laut Landesgesetz dürfen Urnen, wenn von der Ortsgemeinde bewilligt, auch außerhalb von Friedhöfen bestattet werden.

Wer sich ein Bild von den Möglichkeiten machen und nähere Informationen einholen möchte, hat am letzten Oktoberwochenende mehrere Gelegenheiten: Es finden am Samstag, 25. Oktober um 11 Uhr und um 14 Uhr sowie am Sonntag, 26. Oktober um 15 Uhr Führungen durch den Ruhewald statt. Über die Bestattung im Ruhewald Hohenegg und weitere Termine für eine Waldbesichtigung informiert auch die Website www.ruhewaldhohenegg.at. Telefonische Auskünfte unter 0664 969 73 41.
Selbstbestimmte Vorsorge zu Lebzeiten

Was in der Schweiz und in Deutschland seit Jahren verbreitet ist, findet auch in Österreich immer mehr Anklang: Eine Bestattung in der Natur symbolisiert wie kaum eine andere Beisetzungsart das immerwährende Werden und Vergehen. Individualismus und Naturverbundenheit, aber auch praktische Motive sind die häufigsten Beweggründe, sich für eine Beerdigung außerhalb konventioneller Friedhofsmauern zu entscheiden. Ruhewald-Gründer Felix Montecuccoli weiß, dass viele Menschen nach ihrem Tod keine Belastung für die Hinterbliebenen darstellen wollen: „Das Wegfallen der Grabpflege ist ein wichtiges Argument und befreit die Hinterbliebenen von Pflichten und Folgekosten. Oft gibt es gar keine Angehörigen mehr oder sie können aus den verschiedensten Gründen kein Grab betreuen.“ Wichtig ist den Menschen außerdem, dass sie bereits zu Lebzeiten alles regeln und sich selbst ihren Lieblingsbaum oder den passenden Platz aussuchen können.
Einzel- oder Familien-/Freundesgrabplätze mit 99 Jahren Vertragszeit

Interessenten haben die Wahl zwischen besonderen Steinen und verschiedenen Laub- und Nadelbäumen, die ganz oder in einzelnen Segmenten 99 Jahre als Grabstätte genutzt werden können. Auch nach Ablauf dieser Zeit verbleibt die Asche der Verstorbenen dort. Jeder ausgewählte Baum verfügt über maximal zehn Ruheplätze, die rund um den Baum angeordnet sind und auf Wunsch exklusiv als Einzel- bzw. als Familien- oder Freundesgrab-plätze zur Verfügung stehen. Gleichermaßen werden auch die Bestattungsplätze rund um Steine und auf einer Wiesenfläche am Waldrand vergeben. An jedem Bestattungsplatz wird eine Plakette mit Namen, Geburts- und Sterbedatum der Verstorbenen angebracht. Alle Urnenbestattungen im Ruhewald Hohenegg sind in einem Register erfasst und auf einem übersichtlichen Plan eingezeichnet. Die Bewilligungen sind von der Gemeinde Hafnerbach archiviert.
Würde- und pietätvoll, aber individuell

Eine Bestattung im Ruhewald Hohenegg setzt die Einäscherung und die Wahl einer biologisch abbaubaren Urne voraus. Danach können die Bestattung und die Trauerfeier im Ruhewald ganz individuell gestaltet werden. Felix Montecuccoli: „Wir arbeiten natürlich mit den Bestattern eng zusammen.“ Ob religiöse Zeremonien zum Einsatz kommen, entscheidet jede Trauerfamilie selbst. Der Ruhewald Hohenegg steht allen Konfessionen offen und erfüllt auch die Erfordernisse für christliche Bestattungen. Für die Verabschiedung oder das spätere Gedenken steht auch ein zentraler Andachtsplatz zur Verfügung. Wege und Pfade ermöglichen den mühelosen Besuch der Ruhestätten im Wald.
Den Ruhewald Hohenegg kennenlernen

Der Ruhewald befindet sich in der Gemeinde Hafnerbach, nahe der Burg Hohenegg am Südhang des Dunkelsteinerwalds und liegt nur wenige Kilometer von der Autobahn A1 (Abfahrt Loosdorf) entfernt. Wer seine letzte Ruhestätte schon zu Lebzeiten aussuchen möchte, hat im Ruhewald Hohenegg jederzeit die Möglichkeit dazu. Entweder bei den regelmäßig stattfindenden Waldführungen oder im Rahmen eines persönlichen Termins. Im Trauerfall können auch kurzfristig Beratungstermine vereinbart werden. Der Wald ist für Interessierte auch ohne Führung oder Begleitung jederzeit frei zugänglich.

DI Felix Montecuccoli und DI Helga Montecuccoli, die Initiatoren des Ruhewalds Hohenegg, führen mit dem Gut Mitterau in Markersdorf einen Land- und Forstwirtschaftsbetrieb samt angeschlossener Jagd und Fischerei sowie die Waldschule Dunkelsteinerwald. Ab Herbst 2014 betreibt die Familie auf rund 10 ha inmitten des eigenen Waldgebietes und am Fuße der im Familienbesitz stehenden Burgruine Hohenegg den Ruhewald Hohenegg und ermöglicht dort individuelle, würdevolle Urnenbestattungen in Wald und Natur. DI Felix Montecuccoli ist außerdem Präsident von Land&Forst Betriebe Österreich, der freiwilligen Interessensvertretung österreichischer Landbewirtschafter.

Rückfragehinweis:
DI Felix Montecuccoli, DI Helga Montecuccoli
Ruhewald Hohenegg: Mitterau 6, 3385 Prinzersdorf
0664 969 73 41, office@ruhewaldhohenegg.at